Der "Gruppo Volontari della Svizzera Italiana" (Die Volontariatsvereinigung
der italienischen Schweiz) (GVSI) ist im Mai 1975 entstanden, als sie
im richtigen Augenblick in der italienischen Region Friuli Venezia Giulia
zu Hilfe eilte, die von einem schrecklichem Erdbeben heimgesucht worden
war. Die GVSI hat sich auf friaulischem Boden mit großem Einsatz
für die Wasserversorgung eingesetzt und mit dem italienischen Militär
und freiwilligen Helfern des Ortes zusammengearbeitet. Aufgrund der Freundschaft
und der Zusammenarbeit mit den freiwilligen Helfern und Einwohnern der
Gegend zog sich die Anwesenheit der GSVI bis 1980 hinaus.
In der Zwischenzeit , betätigte sich die Volontariatsvereinigung
der italienischen Schweiz auf einem weiteren Einsatzgebiet in Irpinia,
auch dieses von einem schweren Erdbeben betroffen. Dieser Eingriff, der
im Verhältnis zum Einsatz in Friauli nur sehr kurze Zeit dauerte
stellte sich jedoch als sehr eindrucksvoll und abenteuerlich heraus und
hinterließ tiefgreifende Erfahrungen.
Im Jahre1978 wird der Kanton Tessin von einer gewaltigen Überschwemmung
gezeichnet, welche einen großen Teil des Alpengebietes auf die Knie
zwang. Die, aufgrund der vorausgehenden Initiativen im Ausland gewonnenen
Erfahrungen stark gewordene Vereinigung, betätigte sich unverzüglich
mit einer Reihe von immer gezielteren und tiefgreifenderen Einsätzen
und rief Arbeitscamps ins Leben, mit Augenmerk auf die Kultur, die Tradition
und die örtliche Geschichte. Der Arbeitseinsatz brachte bedeutende
öffentliche Bauwerke hervor, wie zum Beispiel die Konstruktion der
drei Brücken für den Übergang von Vieh und der Personen
zu den Weiden auf der Alm und den Wiederaufbau der Partus-Kapelle, verwirklicht
in Zusammenarbeit mit der Firma Schindler und anderen humanitären
Vereinigungen der Schweiz.
Von Anfang an hat sich die Internationalität der Vereinigung offenbart.
Die häufigen Kontakte mit dem Ausland haben dann dazu geführt
einen internationalen Sektor zu gründen, welcher der UNESCO und der
internationalen Koordination freiwilliger Helfer der O.N.U. angehört.
Die Erfahrung der Vereinigung kommt auch dem sozialen Bereich zu Gute,
indem sie Initiativen organisiert, die der Erziehung der Jüngsten
gewidmet sind. Kolonie, sommerliche Campingurlaube, mobile Camps für
Jugendliche, Sportcamps, Aktivitäten des Wiederaufbaus, Angebote
mit Augenmerk auf Behinderte und auf ältere Personen, Animationszentren,
sind nur einige Beispiele für die Initiativen, die in diesen Jahren
von der GSVI ins Leben gerufen worden sind.
Die Volontariatsvereinigung der italienischen Schweiz setzt sich in erster
Person dafür ein, das Eröffnen eines internationalen Bildungszentrums
für Begleitpersonen und Verantwortliche der Vereinigungen für
den Bereich des sozialen Volontariats, in die Wege zu leiten.
Der Fall der Berliner Mauer hat zur Sensibilisierung der GSVI geführt,
indem sie den Kindern und Jugendlichen aus Osteuropa ihre eigenen Diensterfahrungen
zur Verfügung stellten. Unter diesem Gesichtspunkt wurden dann kulturelle
Austausche durchgeführt, bei denen für zwei aufeinanderfolgende
Jahre 150 russische Jugendliche Centovalli besuchten und 25 rumänische
Jugendliche für einen 2-wöchigen Aufenthalt zur Erholung und
zum Kennenlernen des Gebietes. Auch heute noch hat diese Initiative Bestand.
In der Tat kamen im Jahre 2002 sechzig ungarische Jugendliche nach Valle
di Olivone, um die Erfahrung von Solidarität zu erleben. Aufgrund
dieses Besuches ist es 25 Jugendlichen Tessinern ermöglicht worden,
zum Austausch in Ungarn aufgenommen zu werden.
Trotzallem hat die Gegenwart in den jeweiligen Territorien nicht nachgelassen.
Die Gewalttaten gegenüber Jugendlichen ist zu einem brenzligem Thema
geworden und hat die GVSI gezwungen, sich zugunsten des Problems einzusetzen.
In diesem Zusammenhang ist das SOS KINDERHILFE-TELEFON gegründet
worden.
Im Jahre 1985 führte das Erdbeben in Mexiko zum Anlass für einen
weiteren Einsatzort. Der Eingriff der GSVI in Città del Messico
richtete sich vor allem zu Gunsten der leidtragenden Minderjährigen,
woraufhin im Viertel von Nuova Delicias ein Kinder- und Gesundheitszentrum
für Kinder und Jugendliche eingerichtet wurde. Dann wurde bezüglich
der sozialen Organisation des Stadt eingeschritten, indem man sich um
die Straßenkinder, um sexuelle Gewalt und Drogen kümmerte.
Diesbezüglich errichtet die Vereinigung eine Unterkunft zur Aufnahme
von fünfundzwanzig auf der Straße lebenden Jugendlichen und
bietet mittels der Gegenwart von drei freiwilligen Helfern der Gemeinschaft
"Hogares Provvidencia" Assistenz für die Dauer von zwei
Jahren. Und nicht nur das; die Vereinigung bemüht sich auch um das
kurieren von Krankheiten der Jüngsten, welche auf die starke Umweltvergiftung
und die Unterernährung zurückzuführen sind, indem sie mit
Subventionen zwecks Zahlung von Medikamenten eingrifft, die zur Heilung
der verlassenen Kinder notwendig sind. Bis jetzt bestreitet die GSVI die
vollständige Zahlung für die Pflege von 20 Kindern, mit dem
Ziel, im Jahre 2005 für 50 Kinder aufkommen zu können.
Abgesehen von Mexiko ist die GSVI seit 1984 auch in Honduras tätig.
Das Augenmerk ist immer auf die Jüngsten gerichtet. In Honduras wurde
in einem Animations- und Schulzentrum ein Brunnen mit Trinkwasser verwirklicht,
außerdem verfügt dieses Zentrum über elektrisches Licht
und über den Anschluß an das Kanalisationsnetz und nun wird
der Bau einer Schulaula und eines Schlafsaales für 35 Jugendliche
beendet. Für einen Zeitraum von 14 Monaten haben zwei freiwillige
Helfer der GSVI die Aufsichtskontrolle der Arbeiten übernommen. Im
Jahre 2001 ist ein Zentrum für die professionelle Ausbildung und
der dazugehörigen vollständigen strukturellen Organisation vollendet
worden. Außerdem wurden Aufklärungskampagnen bezüglich
der Ernährung und der sexuellen Aufklärung durchgeführt,
sowie ein Krankenpflegenetz für die Betreuung von Kindern gebildet,
welche an infektiven Krankheiten leiden.
Eines der zukünftigen Zielsetzungen ist die Eröffnung einer
Einsatzstelle in Peru im Jahre 2003, wo sich die Vereinigung erneut bezüglich
der Gewalttaten auf den Straßen in Lima einsetzen wird.
2006 wurde in Mexiko die Zusammenarbeit mit zwei neuen NGOs gestartet, und zwar Ampiamex und Piccolo Cottolengo, die sich mit verhaltensgestörten und behinderten Minderjährigen beschäftigen.
2007: Die Volontariatsvereinigung der italienischen Schweiz verstärkt ihre Tätigkeit auf internationaler Ebene, indem sie zwei Studenten der Supsi 2 Monate lang nach Brasil unter dem Schutz des Projekts „Arca di Noè“ schickt, während eine Freiwillige mit Universitätsdiplom in Heilpädagogik 4 Monate lang in Mexiko tätig ist. Wir sind immer bei dem Haus „Amistad“ in Mexiko-Stadt tätig, wo wir 5 weiteren krebserkrankten Jugendlichen helfen. Arca di Noè: Die Unterstützung hat sich intensiviert und heute zählen wir 30 Spender. Viele Freiwillige werden gerade geschult und darauf vorbereitet, 2008 nach Brasil zu fahren. Auf nationaler und kantonaler Ebene bleibt unsere Tätigkeit unverändert. Wir gehen mit unseren Arbeiten in den Stadtvierteln weiter, obwohl mit kurzfristigen Projekten, während ein Informationsdienst und ein internationales Sekretariat regelmäβig und aktiv im Gebiet arbeiten.
Beitrittsformular
GRUPPO VOLONTARI DELLA SVIZZERA ITALIANA
G.V.S.I.
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